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Expert:innen zu Gast
Job Benefits oder Zitronen?

12.04.2021 | #Experten#Recruiting-Trends

Expert:innen zu Gast
Job Benefits oder Zitronen?

Job Benefits sind wie Husten Bonbons, sie schmecken nicht jedem

Wenn ich die Kandidaten Interviews der letzten Wochen und Monate Review passieren lasse, dann habe ich eine Botschaft für alle potentiellen Arbeitgeber – bunte Vielfalt ist auch in den Erwartungshaltungen unserer Kandidaten:innen angekommen. Wer nach einem Rezept für die 3-4 angesagtesten Add-ons für wertvolle Arbeitskräfte sucht, sollte sich diese Mühe sparen und sie an anderer Stelle investieren.

Wie individuell muss es denn sein?

Ganz einfach, sehr individuell. Kleiner Ausflug gefällig? Definition „Individuell - auf das Individuum, auf einzelne Personen oder Sachen, ihre speziellen Verhältnisse o. Ä. zugeschnitten, ihnen entsprechend“. Wie wollen wir eine 3fache Mutter mit einem pendelnden Absolventen vergleichen? Wo ist der kleinste gemeinsame Benefits Nenner für einen englischsprachigen Softwarentwickler und eine befristete Halbtagskraft in der Kantine? Und wer es jetzt noch nicht ahnen sollte, der Kickertisch oder auch der Obstkorb sind nicht auf den Wunschlisten zu finden.

Was denn dann?

Ich habe meine Interviewten um genau diese Auskunft gebeten – welche Rahmenbedingungen für eine lukrative Arbeitsstelle würdet ihr benennen und zwar in den 3 Kategorien: zwingend, mittelfristig relevant und nice to have. Da kommen natürlich die Klassiker wie: Entfernung zum Wohnort, Entgeltgestaltung oder persönlicher Gestaltungsspielraum. Aber bereits schon in der Kategorie „zwingend“ findet sich fast immer der Wunsch nach individuell gestaltbaren Arbeitszeiten und –orten. Und das nicht nach 0815 Manier, sondern durch Zuhören und Verstehen der jeweiligen Lebensumstände der Gesprächspartner:innen. Können wir in der Kategorie „mittelfristig relevant“ noch die Nase rümpfen über den Wunsch nach dem mitgebrachten Bürohund, dem Parkplatz, der guten Kaffeemaschine? Und sind E-Bike-Leasing und Job-Ticket wirklich nur ein „nice to have“?

Jetzt wird es aber zu bunt!

Genau – sag ich doch. Am Anfang stehen immer sehr persönlich geführte Interviews. Zeig mir, wer Du bist, was Dir wichtig ist, wie Du Deine Arbeitskraft am besten einbringen kannst. Bestenfalls verschwindet die Kategorie Benefits und verschmilzt mit den Rahmenbedingungen des Arbeitsvertrages oder ist nicht mehr der Rede wert. Eine Fachkraft wird nichts Unsinniges oder Kontraproduktives am Arbeitsplatz erwarten, sondern sich in der Regel Gedanken oder sogar Erfahrungen gemacht haben über die Umsetzbarkeit.

Ein letzter Tipp

Probiert es mal mit Vertrauen, nicht mit Unmöglichkeiten. Lieber beidseitig verstanden, wann man erfolgreich ist, als einseitig Regeln festzulegen, wie die Zufriedenheit am Arbeitsplatz auszusehen hat.

Falls euch Benefits nun schmackhaft geworden sind: Eine Auswahl der besten Arbeitgeber Sachsen-Anhalts mit hervorragenden Benefits findet ihr bei uns!

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Über die Autorin

Kerstin Hattar arbeitet bei der Expert People Management GmbH und ist schon seit mehreren Jahren eine Expertin der hierbleiben. Community. Mit Humor versteht sie es rund um aktuelle Themen im Bereich Recruiting und Arbeitswelt zu berichten und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.

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